Robert Enke – Tod eines Torwarts

Gestern kurz nach 18 Uhr nahm sich Robert Enke in Eilverse das Leben. Für alle ein unbegreiflicher Schritt. Wie kommt jemand auf die Idee sich ruhig auf die Schienen zu legen und zu warten dass ein Zug kommt um sich dann überfahren zu lassen? Selbstmord kann kein Ausweg aus einer Situation sein und dann noch ein brutaler obendrein. Seine Frau, die an die Unglücksstelle kam, brach bei seinem Anblick zusammen.
Ja, es gab viele Schicksalsschläge in Robert Enkes Leben. Berufliche Niederlagen, denen er aber trotzte und in Hannover bei 96 seinen Platz im Tor und in den Herzen der Fans fand. Er war unser Held, der es bis in die Deutsche Nationalmannschaft schaffte. Auch privat gab es einen herben Rückschlag. Seine Tochter starb mit nur zweieinhalb Jahren an einem Herzfehler. Ein Trauma, was Robert Enke wohl nie verwand, obwohl er und seine Frau erst in diesem Jahr eine Tochter adoptierten, aber sie konnte ihn wohl nicht über den Tod seiner Tochter hinweghelfen.
Nach seinen erstklassigen Spielen in der Nationalmannschaft glaubten alle 96-Fans und noch viele, viele andere, dass Robert Enke die WM im deutschen Tor verbringen würde, doch wieder kam der Rückschlag: eine langwierige Darminfektion, das Aus im Tor der deutschen Elf?
Genau werden wir es nie wissen, weil Robert Enke sich jeder Chance selbst beraubte wieder im deutschen Tor zu stehen. Nahm ihm die Entscheidung von Jogi Löw, in den Testspielen auf ihn zu verzichten den letzten Lebenswillen? Es gibt zwar einen Abschiedsbrief, doch wird der helfen die Beweggründe Enkes zu verstehen? Wir werden vielleicht nie erfahren, was wirklich in seinem Kopf vorging. Leb wohl robert, hoffentlich hast Du die Erfüllung gefunden, nach der Du Dich gesehnt hast. Vielleicht siehst Du jetzt Deine geliebte Tochter wieder.
Unser Mitgefühl ist bei Frau Enke, seiner Adoptivtochter, seinen Verwandten und Freunden.

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